Ihr Lieben,
Schottland ist in meinem Herzen.
Kein Land hat mich bisher so (!) faszinieren können, dass ich das ganz tiefe Bedürfnis verspüre, wirklich alles sehen zu wollen!
Foto von der wundervollen Anne Juka
Bin ich gefühlt gerade erst wieder daheim, möchte ich am Liebsten sofort wieder zurück. Noch mehr sehen, noch mehr fühlen und noch mehr von diesen wunderbaren Menschen dort kennenlernen. In keinem Land fühlte ich mich so herzlich aufgenommen wie dort und meine Sehnsucht nach diesem Fleckchen Erde wird einfach nicht kleiner.
Musikempfehlung für die folgenden Bilder – Graveyard Parade von Matthew and the Atlas – weil wir es selbst so oft hörten!
feel & create…
Vor zwei Wochen machte ich mich auf den Weg nach Schottland. Meine liebe Freundin und Kollegin Franzi und ich, gaben dort unser 2. „feel & create“ Mentoring (für Fotografen) und es hätte einfach keinen besseren Ort für dieses Mentoring geben können.
Zwischen den Arbeitsphasen hatten wir, für uns und unserer Teilnehmer, natürlich auch ein paar schöne Auszeiten eingeplant und über die möchte ich euch gern ein wenig berichten.
Wie auch beim letzten Mal, teile ich die Berichte etwas auf, da ich der Schönheit dieser Gegend sonst gar nicht gerecht werden kann! :-)
Folgt mir heute also zu einer kleinen…
…Reise nach Carrbridge & in die Highlands
Ich wache – ungewöhlich ausgeruht für meine Verhältnisse – unter schottischem Himmel auf. In diesem kuschligen Bett, in diesem wunderbar gemütlichen Zimmer, in diesem wunderschönen alten Cottage.
Mein Blick wandert zum Fenster und zu den Highlands. Die man sogar sehen würde, wenn sie nicht, wie an diesem Tag, im Nebel liegen würden. So denke ich sie mir einfach herbei.
Für ein paar Minuten sinke ich noch einmal in mein Bett und freu mich, dass ich hier bin. In Carrbridge, einem kleinen Dorf in der Nähe von Inverness.
Carrbridge ist ein zauberhaftes Örtchen. Weit draußen, als „Tor zum Cairngorn National Park“ gelegen, sind es trotzdem nur 5 Minuten bis zur Autobahn (A9) und damit nur knappe 30 Minuten bis nach Inverness.
Das bekannteste (und wirklich imposante) Wahrzeichen Carrbridges ist die Old Packhorse Bridge (erbaut 1717) über dem Fluß Dulnain. Auf Grund eines Hochwasserschadens und auch zum Schutz, sollte diese Brücke jedoch nicht mehr betreten werden.
Leider halten sich da nicht alle Touristen dran und ich hoffe so sehr, dass sie trotzdem noch lange erhalten werden kann.
Infos Carrbridge
Übernachtungsmöglichkeiten
Feith Mhor Lodge
Carrbridge Hotel
Craigellachie Guest House
Essen & mehr
SPAR (kleine Einkaufsmöglichkeit)
The Old Bakery (Frühstück, Snacks, Kaffee & Kuchen – auch vegan)
Carrbridge Kitchen
The Cairn Hotel (unbedingt den – leider nur vegetarischen – Haggis Burger probieren!)
Das Abenteuer beginnt | Fall of Foyers
Unser Mentoring sieht heute einen kleinen theoretischen Teil vor, der nur über den Vormittag gehen wird. Am Nachmittag machen wir uns auf nach Foyers. Oh mein Herz schlägt schon so viel schneller, ich liebe diesen Ort, nachdem ich im letzten Juli schon ein wenig Zeit dort verbringen durfte.
Wieder geht es zu den Falls of Foyers und der Rückweg auch wieder (es musst einfach sein) über diesen schönen Weg durch die Wälder, welchen ich euch schon im oben verlinkten Beitrag beschrieben habe.
Unsere Gruppe ist begeistert und wir machen mehrere Stopps, um alles fotografisch festzuhalten, einzusaugen und vor allem zu genießen.
Trotzdem selbst die Schotten sagen „In Scotland we are free, you can go anywhere.“ behandeln wird jeden Ort mit Respekt, fast schon entschuldigend betreten wir die Wälder, das Moos…
Die Natur ist so mächtig und schön, dass man diesen Respekt, den sie vermittelt, so wunderbar stark spürt. Das tut enorm gut. Erdet uns.
Den Abend verbringen wir in unserem schnuckligen Haus in Carrbridge, vor dem Kamin. Mit tiefen und wunderbaren Gesprächen.
Wir sprechen u.a. auch über die Plastik Thematik in Schottland. Ähnlich wie auch in Holland, ist Plastik hier ein großes Thema. Im Supermarkt ist quasi alles verpackt und wenn es nicht verpackt ist, dann sind die Lebensmittel fast um das Doppelte teurer.
Mir blutet beim Einkaufen mehr als einmal das Herz.
Auch der nächste Tag startet mit einem theoretischen Teil unseres Mentorings. Danach brechen wir zum Culloden Battlefield auf, mit Zwischenstop in Tomatin. Denn wie könnte man Zeit in Schottland verbringen, ohne mindestens (!) einmal einen ordentlichen Whiskey zu probieren?
Culloden Battlefield…
Ich gebe zu, das ist nicht der Ort, welchen ich unbedingt sehen müsste. Doch in der Gruppe gibt es einige Interessierte, was nicht nur mit der Historie dieses Ortes zusammen hängt, sondern wohl auch mit der Serie „Outlander“.
Ich hörte oft „Jamie und Claire…“ und wohliges Seufzen.
Am „Battlefield“ angekommen, steh ich vor diesem riesigen Feld und denke zuerst einmal: „Aha.“
Vielleicht auch eine kleine Schutzreaktion meinerseits.
Denn geprägt ist dieser Ort hauptsächlich von Tod, Schlacht, Blut…
Trotzdem, einer gewissen Magie kann auch ich nicht entgehen. Ob es an dem magischen Sonnenuntergang liegt, oder aber an der Weite dieses Feldes ist schlussendlich auch egal. Die Zeit verstreicht, wir laufen und laufen und reden über so viele wertvolle Dinge und ich bin einfach nur glücklich und dankbar!
Ich fall am Abend, wieder mit dieser absolut wohligen Müdigkeit – die ich von zuhause kaum kenne – , in mein kuschliges Bett. Draußen hör ich die Wildgänse laut meckern.
Über diesen Geräuschen schlaf ich seelig ein.
Nun ist schon Donnerstag und heute steht nichts theoretisches für unsere Teilnehmer auf dem Plan. Dafür ganz viel FÜHLEN und einfach mal sein. Sich ein wenig mit sich selbst beschäftigen.
Ein Ausflug nach Nairn…
Für diese Idee „entführen“ wir die Meute nach Nairn.
Nairn, ein ursprüngliches Fischerdorf, ist eine herzige kleine Stadt, ca. 16 Miles von Inverness entfernt und liegt direkt an der Südküste der Moray Firth (Nordsee).
Wir verweilen hier ein wenig, lassen uns die Sonne ins Gesicht scheinen und genießen unsere Zeit. Gern würde ich noch ein wenig durch das Städtchen bummeln, aber unsere Zeit lässt es leider nicht zu.
So sitzen wir am Nachmittag wieder im Auto und beschließen noch eine kleine Tour zum Urquhart Castle zu machen, dieser sagenumwobenen Ruine am Loch Ness.
Gern würden wir sie besichtigen, aber wir sind a) ein wenig spät dran, der letzte Einlass steht kurz bevor und b) haben wir zwar eine wunderbar sonnige Woche erwischt, doch es ist kalt an diesem Nachmittag und wir alle ein wenig müde.
Wir machen uns also wieder auf, nach Drumnadrochit ins Ness Deli, und legen dort ein wenig die Füße hoch, wärmen uns mit heißer Suppe, verwöhnen uns mit saftigem Kuchen und wunderbarer schottischer Limonade.
Nirgends anders möchte ich gerade sein. Es ist alles stimmig und irgendwie perfekt.
Schottland fühlt sich an wie „ankommen“. Immer wieder.
0 Comments
Ich kenne Schottland und die extreme, grüne Seite von Schottland erst richtig seit der Serie Outlander. Die Naturaufnahmen sind ja immer wieder der Wahnsinn :) Dieser Bericht gefällt mir wirklich sehr gut und ich freue mich auf Teil 2.
Ich denke, als Naturliebhaber und Waldfan muss ich mir Schottland wirklich einmal anschauen, wie sieht es denn generell mit dem Wetter dort aus? Ist es generell nicht eher kühl und nass dort?
Liebe Grüsse
Sally
Liebe Sally, es ist eine reine Glückssache. In der Woche, in der wir da waren, sagten selbst die Schotten, dass sie solch ein Wetter gar nicht gewohnt wären. Hihi :D
Liebe Franzi,
mir geht es genau wie dir. Noch nie hat mir etwas so gut gefallen und meine Seele berührt wie Schottland <3 Seit unserer Reise vor drei Jahren habe ich Sehnsucht und möchte unbedingt nochmal hin und am liebsten gaaaanz lange dort bleiben.
Vielen Dank für den stimmungsvollen Reisebericht!
Alles Liebe,
Elisabeth
Liebe Franzi,
ein wunderbarer Beitrag! Ich hatte das große Glück für ein Jahr in Edinburgh zu leben und als Mitglied des Edinburgh University Hillwalking Clubs zahlreiche Wochenendausflüge bei nahezu allen Wetterlagen in die Highlands machen zu dürfen. Dieses Land, die Landschaft und die (meisten) Leute dort sind einfach fantastisch. Ich vermisse diese Weite, die Luft und vor allem das Licht dort so sehr. In den Highlands wie auch in Edinburgh scheinen das Licht und die Wolken am Himmel fast minütlich zu wechseln. Unglaublich schön und faszinierend. Ich könnte ewig so weitermachen. Wieder in Deutschland lebend, vermisse ich das so sehr.
Wart ihr in Ullapool? Das Scottish Youth Hostel dort hat Zimmer mit Blick auf die Bucht. Besser kann man morgens nicht aufwachen.
Liebe Grüße
Kathinka (@gemuesehippie)
Oh ein Jahr in dieser wunderbaren Stadt! Hach! NEID!!! :D