Ihr Lieben,
frische 4 Tage ist der Januar alt und mit der #verpackungsfreierJanuar Challenge machen sich die ersten Hindernisse bemerkbar.
Holla die Waldfee, das ging ganz schön schnell.
Die ersten Hindernisse…
Der Grund ist u.a., dass ich nicht richtig recherchierte und der Unverpackt Laden in meiner Nähe (Lübeck) in dieser Woche noch Urlaub hat. Daraus ergab sich, dass ich nichts von dem, was ich heute hätte kaufen wollen, kaufen konnte.
Denn dieser Laden wäre derzeit der einzige Unverpackt Laden, in meiner Nähe, bei dem ich z.B. Natron, Hülsenfrüchte, Öl und Essig hätte kaufen können. Auf meiner Liste standen auch noch ein paar andere Dinge, die ich anderweitig in Lübeck gekauft hätte. Nun aber extra für die paar Kleinigkeiten, dorthin zu fahren, macht für mich weder ökologisch noch zeitlich wirklich Sinn.
Denn ich möchte ja nicht nur Verpackungen sparen, sondern auch grundlegende Ressourcen. Wieder bewusster einkaufen ist mir enorm wichtig!
Vorab sei gesagt, ich kann die nächsten Tage ohne all diese Dinge leben, so groß ist das Problem nicht.
Trotzdem hat es mich ein wenig heruntergezogen, dass es SO dermaßen schwierig ist in unserer Region. Das ist was ganz prinzipielles und für mich auch „aufhaltendes“, in größeren Städten hätte ich jetzt überhaupt kein Problem gehabt.
(Was Obst, Gemüse, Brot und Getreide angeht, gibt es hier – zum Glück – kein Problem. Auch Omnivore oder Vegetarier haben bei Wurst, Käse, Fleisch, Milchprodukte (gibt es überall im Pfandglas) etc. kein großes Problem.
Das Öl und den Essig (zum Abfüllen) hätte ich jedoch theoretisch in Mölln oder auch Ratzeburg kaufen können. In Mölln ist jedoch auch (verdienter) Urlaub angesagt, in Ratzeburg gibt es den Laden schon gar nicht mehr.
Wie ökologisch bin ich eigentlich? Ist es genug?
Schlussendlich, und da bin ich ehrlich: ich hatte die Schnauze voll und gab nach knapp 2 Stunden Suche auf. Ich kaufte ein große (Sonnenblumen-)Ölflasche von Rapunzel, welche aus Glas, mit einem Metalldeckel und einem kleinen Kunststoffausguss daher kommt. Das war dann auch wirklich das plastikfreiste Fläschchen, welches ich hätte kaufen können. Zumindest im Bereich der Bratöle. Bei Olivenöl wäre es deutlich einfacher gewesen.
Ich kaufe die Flasche u.a., weil ich für Öl eh noch eine dunkle Flasche hätte kaufen müssen und diese hier werde ich jetzt, so lange es geht, weiter nutzen.
Hach, ihr seht das Dilemma, oder?
Längerfristig und besser geplant, wäre sicher alles kein Problem gewesen. Es hat mich nur selbst ein wenig hart getroffen, dass es spontan SO umständlich ist. Und dass man, wenn mal was spontan gebraucht wird, eigentlich fast nicht drumherum kommt auf eine Verpackung zurück zu greifen.
Bei Öl und Essig, das ist jetzt einfach das schönste Beispiel, gibt es natürlich die Möglichkeit des Selbstpressens oder des Ansetzen von Essig. Nur sind wir mal ganz ehrlich, in welchen Alltag passt das hinein? Da gibt es sicher eher wenige, die ganz laut rufen würden „Ooooh super, mache ich sofort selbst.“
Ich würde dies gern tun, ehrlich. Nur ich wüsste, dass ich auf Dauer am Alltag und der Zeit scheitern würde und ggf. auch daran, dass ich einige Dinge auch mal spontan brauche, wie vermutlich jeder anderer Mensch auch.
Oder vielleicht bin ich auch einfach doch nicht ökologisch und nachhaltig genug in mir drin!?
Das macht mich wütend (auf mich selbst), sowie auch ein klein wenig resigniert. Und das schon zum Anfang, Bravo…
Wie ergeht es euch gerade?
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Ich finde nicht, dass man jeden Mist von Spülmittel über Seife, Essig oder Joghurt selbst machen muss. Das kostet nämlich auch Ressourcen, meine Zeit und Nerven ;) Man darf nicht zu streng mit sich sein. Sammel doch einfach den (Plastik)müll den du erzeugst und dann überleg dir am Ende des Monats in Ruhe – geht das besser oder ist es okay so? Übrigens sind Glas oder Papier auch nicht in jedem Fall besser als Plastik.. Dass du die Ölflasche weiterverwendest finde ich toll :)
Sei bitte einfach nicht so streng mit dir, eine Challenge soll zum Nachdenken anregen und Spass machen und keine selbstgeisselung sein.
Liebe Grüße
Ela
Hallo Franzi!
Essig mache ich schon seit einiger Zeit selber. Das ist viel weniger Arbeit als ich ursprünglich gedacht habe. Ich mache ihn mit dem Kombuchapilz. Dazu setze ich so alle 3 Monate den Essig an und habe dann für die restliche Zeit genug. Im Sommer vielleicht ein bisschen früher wieder, aber so alle 2-3 Monate hält sich der Aufwand wirklich in Grenzen.
Anleitung ist auf meinem Blog zu finden, falls Interesse da ist. Bei Öl sehe ich das echt nicht so streng, denn unverpacktes Öl zu finden ist ein Ding der (nahezu) Unmöglichkeit. Ich finde, man sollte sich nicht mit solchen Dingen belasten, es kommt doch aufs große Ganze an! Wenn da mal 1 Teil dabei ist, was man nicht unverpackt bekommt, ist das nicht so schlimm.
Ich schließe mich dem Vorkommentar an – sei nicht so streng mit Dir selbst! Halte es so wie ich mit Pareto – 80% Erfolg mit 20% Aufwand!
lg
Maria
Liebe Maria, ich bin gar nicht so streng zu mir. :-) Mich hat der Tag, mit dem was los war und ewigen Diskussionen einfach sehr geschlaucht und ich fand es wichtig, dass auch euch zu erzählen. :-)
Bei Essig hab ich jetzt eine gute Pfandalternative von Voelkel entdeckt, wenn es mal schnell gehen muss. :-)
Hach, die Gedanken kenne ich nur zu gut … Aber oberstes Gebot: Milde! Ich scheitere ständig an meinen eigenen Wertevorstellungen. Einiges schaffe ich durchgängig super, manches gelingt mir nicht immer, manches kaum. Druck haben wir doch alle genug?! Ich bin (auch) keine große Selbermacherin, für mich muss es schnell gehen und unkompliziert sein, ohne besondere Inhaltsstoffe die ich z.B, online kaufen müsste oder die nur am anderen Ende der Welt wachsen. Nach allem was man binnen weniger Minuten aus Efeu, Natron, Zitronensäure und Soda machen kann und Salatöl auch zur Körperpflege zu nutzen. hört es auf (im Moment, bisschen Hoffnung hab ich noch dass sich da ein Lust- und Zeitwandel einstellt). Das überlasse ich anderen, bin dankbar dafür wenn ich davon nutznießen kann und zahle dafür nur zu gern n ordentlichen Preis, spart man ja an anderen Ecken wieder ein (Salatöl). … Kurz: Du hast doch das Beste in der Situation gemacht! Hast jetzt die passende Flasche, anderes kann ein paar Tage warten. Milde + liebe Grüße! Maren
Danke meine liebste Maren! <3
In einer Zeit des Umbruch und Wandels darf man meiner Meinung nach ruhig etwas gütiger zu sich selbst sein. Ich denke nicht, dass sich sofort alles ändern lässt. Für mich ist es wichtiger zu sehen, was kann ich selbst bereits verändern und was tue ich diesbezüglich, was lebe ich vor und was ist mein Beitrag zu einem bewussteren Umgang mit den Dingen ?
Ich finde es gerade auf dem Land sehr schwierig, da es viel weniger Geschäfte gibt, welche ohne den ganzen Verpackungsmüll ihre Ware anbieten. Seit einiger Zeit habe ich angefangen, in meinem näheren Umfeld von mir selbst gebackenes glutenfreies Brot anzubieten ( z.Zt. noch auf privater Ebene ) und da geht es schon los mit der Verpackung. Ich gebe die Brote in selbstgenähten Stoffbeuteln ab und freue mich inzwischen sehr darüber, dass ein Umdenken in den Köpfen der Leute stattgefunden hat und sie mit den Beuteln wieder herkommen um ihr frisches Brot abzuholen. Allein das finde ich einen großen Schritt. Jede Veränderung braucht ihre Zeit.
Oh das hört sich toll an mit deinem Brot! Ich wünsche dir ganz viel Erfolg dafür! <3
Hallo Franzi,
vielleicht wäre der Laden noch eine Alternative: http://www.citti-park-luebeck.de/anbieter/detail/vom-fass-luebeck.html
Liebe Grüße!
Liebe Kirsten,
ganz bestimmt, aber ich fahre nicht für eine Flasche Öl nach Lübeck. Das macht ökologisch wie auch zeitlich einfach null Sinn. :)
Nee, so meinte ich das auch nicht. Nur wenn du aus anderen Gründen sowieso schon in Lübeck bist, ist es doch gut, diese Möglichkeit im Hinterkopf zu haben.
Guten Morgen. :)
Ich denke auch, sei nicht so streng mit dir. Ich kann dich zwar sehr gut verstehen – als Kontrollfreak, der ich (leider) bin, kann ich es auch nicht leiden, wenn Dinge sich als (erstmal) unlösbar, oder unnötig kompliziert entpuppen.
ABER. Du hast dich so auf das Experiment gefreut – sieh es als Herausforderung. Wenn am Ende des Monats alles reibungslos geklappt hätte, wäre es ja irgendwie auch langweilig. Was ist ein Experiment ohne Recherche, Versuche und auch ohne Rückschläge? Auch den Erfolg weiß man ja erst zu schätzen, wenn man gegenteiliges erlebt hat. ;-)
Und es geht ja nicht nur rein darum, im Endeffekt alles komplett selbst zu machen, sondern eben gute, käufliche Alternativen aufzutreiben.
Ich verfolge dein Treiben auf jedenfall mit Spannung und grade das Auseinandersetzen mit Hürden regt ja zum Denken an.
In meiner Umgebung gibt es auf 60 km genau EINEN Laden, wo ich so etwas wie Korn und Haferflocken unverpackt bekomme. DAS ist frustrierend.
In diesem Sinne, neuer Tag, neue Herausforderung. Meistere sie mit einem Lächeln. (Nach dem Frustanfall.)
Viele liebe Grüße von der Nordsee,
Raffi :-)
Ich weiß liebe Raffaela, es geht mir auch null darum alles perfekt zu machen. Der gestrige Tag hat mich nur, in vielen Ecken, ganz schön geschlaucht. Ob es Diskussionen waren, oder eben dieses ewige Gesuche. Das schlaucht irgendwann einfach sehr. :D
Und ich versteh ich so gut, dass du frustriert bist, es ist elend, dass man nicht flächendeckend die Möglichkeit hat unverpackt zu kaufen. :(
Liebe Franzi,
Falls ich es noch nicht erwähnt habe, ich finde deine Challenge SUPER!
Dir zu schreiben: Sei nicht so streng zu dir, sei nicht so frustriert – Das möchte ich nicht. Du hast dir ein Ziel gesetzt und möchtest es erreichen und es werden dir AUSSCHLIEßLICH Steine in den Weg gelegt! Die Supermärkte sollten frustriert sein, sie sollten streng zu sich sein.
Ich kenne das von mir: Ich setze mir auch etwas in den Kopf und bin enttäuscht, wenn es nicht klappt.
Genau dazu habe ich auf facebook gestern einen schönen Spruch gelesen:
Our greatest weakness lies in giving up. The most certain way to succeed is always to try just one more time. – Thomas Edison
Viele Grüße,
Izabella
Schon bei deinem letzten Post dachte ich mir, dass das wohl für Stadtmenschen einfacher umzusetzen ist.
Ich kann lediglich beim Obst versuchen möglichst unverpackte Sachen zu kaufen. Beim Bäcker kann ich mir das Brot oder Brötchen in einen Stoffbeutel stecken lassen. Aber dann hört es auch schon auf.
Ich dürfte nichts mehr im Versandhandel kaufen, dann dort fällt das Versandmaterial an. Stattdessen müsste ich mindestens 20 km in die Stadt fahren. Ist das dann besser?
Der Schlüssel ist in allen Fällen meines Erachtens der bewusste Konsum und dazu gehört dann auch schon mal der Verzicht. Oder Sachen gebraucht kaufen, denn auch das spart Müll. Bücher und Zeitungen in elektronischer Form lesen, statt Altpapier zu produzieren.
Ich denke es gibt viele Denkansätze. Wichtig ist, das Problem zu erkennen und sich Gedanken zu machen.
Und dann darf man nicht zu kritisch mit sich sein. Wir können nicht in allen Bereichen perfekt sein. Schließlich müssten wir sonst alle die Zeit um mindestens 200 Jahre zurück drehen. Dann würden wir die Umwelt und den Planeten wohl weniger belasten.
Hallo Franzi!
Ich bin gerade über deinen Blogeintrag gestolpert und möchte auch meinen Senf dazu geben :) Es ist toll was du machst und dass du deine Aktivitäten mit dem Netz teilst, ich glaube das macht anderen Mut selber auch Dinge anzugehen und auszuprobieren!
Der Start zum plastikfreien Januar ist ein wenig an mir vorbei gegangen, weil ich (wie du leider feststellen musstest) im Urlaub war. Ich habe den Unverpackt Laden in der Lübecker Innenstadt und dachte sofort als ich deinen Eintrag las „oh nein, da warten Menschen darauf, dass ich wieder öffne“…Aber, auch eine Pause muss mal sein :) Die habe ich gebraucht und bin ja ab Montag wieder da.
Aber vielleicht interessant für dich, dass im März unser Projekt „Plastikfasten“ geplant ist, bei dem du ja entweder wieder Lust hast mitzumachen, oder wertvolle Tipps für andere bereit hast.
Ich wünsche dir bei deiner aktuellen Challenge auf jeden Fall viel Erfolg und Durchhaltevermögen und gute Ideen, um kreativ ums Plastik herum zu kommen ;)
Liebe Grüße, Wiebke
Meine liebe Wiebke, den Urlaub hast du dir mehr als verdient und wir sehen uns nächste Woche! Da komm ich auf jeden Fall vorbei und wir quatschen in Ruhe! :-*
Liebe Franzi,
ich finde deine Konsequenz, mit der du an der Challenge dranbleibst, klasse und muss sagen, dass ich die Power bewundere, das die ganze Zeit auf allen Kanälen so engagiert zu promoten und die Leute mitzureißen. Capeau! :)
Und ich finde es absolut okay, wenn nicht von heute auf morgen alles perfekt läuft und kleinere und größere Umwelteinflüsse einem einen Strich durch die Rechnung machen. Ich glaube, summa summarum hast du in den Tagen schon sehr viel erreicht, das auch nachhaltigen Bestand haben wird.
(Zum Thema „Bin ich nachhaltig genug?“ habe ich übrigens auch einen Artikel in der Pipeline. ;) Schon spannend, wie ähnlich man manchmal denkt.)
Essig habe ich in der Tat selbst angesetzt – sage und schreibe 12 Liter. :D
Aber mehr aus Versehen – mein Kombucha hat sich zu Essig verwandelt.
Jetzt brauche ich eine riesige Flasche zum Abfüllen – und muss mir die nächsten Monate keine Gedanken mehr um Reinigunsmittel machen. Auch gut.
Liebe Grüße und weiterhin viel Erfolg dir mit deinem tollen Projekt!
Jenni
Liebe Jenni, ach was freu ich mich auf diesen Beitrag von dir. Ich glaube bei Menschen wie uns, ist das immer und immer wieder ein Thema. Puuuh, dieses ewigen Gedanken! :D
Hallo Franzi,
ich habe Deine Insta-Story verfolgt und kann Deine Frustration nachvollziehen! Wenn man sich etwas vornimmt und das dann nicht so klappt, wie man möchte, ist das extrem ärgerlich.
Ich bewundere Deine Challenge…bin für mich aber noch nicht an dem Punkt angekommen, wo ich es wirklich probieren möchte. Ganz ehrlich, natürlich sind daran auch Faulheit und Finanzen Schuld (Du hattest jetzt auch gerade in einer Story; wenn das lose Obst/Gemüse einfach mal doppelt so teuer ist wie das Verpackte). Vor allem aber auch, weil ich mich einfach noch nicht gut genug informiert fühle, um wirklich entscheiden zu können. Klar, gänzliche Müllvermeidung ist super, aber in dörflichen Gegenden klappt das ja schon mal nicht so gut. Und oft ist die eigene Intuition da trügerisch; Glas schneidet nicht per se mit einer besseren Ökobilanz ab (ja, es lässt sich recyclen, kostet aber auch wahnsinnig viel Energie und Sand ist auch keine unendliche Ressource). Wie viel sinnvoller ist es, die Äpfel, die zwar unverpackt sind den verpackten vorzuziehen, wenn sie dann aber doch einen langen Transportweg hinter sich haben? Solche und viele ähnliche Fragen stelle ich mir und muss die für mich erst klären.
Hey du Liebe, oh ja diese Fragen sind enorm wichtig. Gerade beim Thema Glas, ich bin auch nicht darauf aus viel mehr Glas anzuschaffen, als schon da ist. Für mich jedoch ist es – wie immer – in Maßen eben die beste Option zu Plastik und Co.
Und weißt du, die kleinen Schritte zählen ja auch und von daher sollten wir uns alle nicht zu viel Stress machen!
Das stimmt; deshalb beobachte ich erst mal Deine Reise ;)
Ich wollte Dir übrigens noch sagen, auch wenn ich das Gemüseregal mochte, Du eine sehr passende Entscheidung getroffen hast! :)