*Werbung | Der Beitrag „Wie fair ist der faire Handel?“ entstand in wunderbarer, bezahlter, Zusammenarbeit mit gebana.
Fair, fair, fair ist alles was ich kaufe – ist das wirklich so? Was ist wirklich fair und wie funktioniert das System?
Lest hier mehr über den fairen Handel, seine Regeln und wie diese geändert werden müssen!
Wie fair ist der faire Handel?
Sicher habt ihr euch diese Frage auch schon einmal gestellt und ganz sicher, standet ihr schon einmal in einem Supermarkt und habt euch gewundert, WAS da so alles als fair bezeichnet wird, oder?
Schauen wir uns zuerst einmal die Definition des Begriffs „fair“ in Bezug auf den fairen Handel an:
„Handel mit Produkten der Dritten Welt zu Bedingungen, die auch aus Sicht der Produzenten als fair und angemessen anzusehen sind.“ Quelle: Wörterbuch
Ziemlich schwammig, oder?
„Fairtrade verbindet Konsumentinnen und Konsumenten, Unternehmen und Produzentenorganisationen und verändert Handel(n) durch bessere Preise für Kleinbauernfamilien, sowie menschenwürdige Arbeitsbedingungen für Beschäftigte auf Plantagen in Entwicklungs- und Schwellenländern.“ Quelle: fairtrade-deutschland.de
Fairtrade Deutschland bringt es schon etwas besser auf den Punkt.
„Das Wort «fair» suggeriert einen zufrieden stellenden Zustand, während die Realität oftmals anders aussieht. Wir wollen mit unserem Handel mehr Wirkung in den Herkunftsländern erzielen. Und werden darum unser Engagement im Bereich sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit noch fokussierter vorantreiben. Wir wollen mehr Nachhaltigkeit, mehr Gerechtigkeit und mehr Qualität zu bezahlbaren Preisen. Dazu ändern wir die Spielregeln: Wir handeln anders, Sie kaufen anders ein.“ Quelle: gebana.de
Das Schweizer Unternehmen gebana sieht das Thema deutlich kritischer und möchte sehr viel tiefer gehen.
Das öffentliche Bild des fairen Handels
Vor einigen Wochen fragte ich euch als meine Community „Was ist denn für euch fairer Handel, was sind eure Gedanken dazu?“.
Ich wollte eine gute Sicht auf das öffentliche Bild des Begriffs „fairer Handel“ bekommen um herauszufinden, was „fair“ der Gesellschaft wirklich bedeutet.
Die Antworten waren sich in vielen Punkten sehr ähnlich und schnell wurde klar: Da wo fair drauf steht, wird fair erwartet!
- „Vernünftige Entlohnung, gesamte Kette soll in Sachen Bezahlung fair und die Arbeitsumstände gut sein“
- „Produktion ohne Ausbeutung“
- „Faire Bedingungen für Arbeitskräfte, Arbeitsschutz, faires Gehalt.“
- „Fairer Handel ist kein geschützter Begriff – gerechter Lohn und Arbeitsbedingungen sind nicht gleichzusetzen mit gut für die Umwelt“
- „Wertschätzung aller Akteure, entsprechende Entlohnung“
- „Jede*r in der Lieferkette soll fair bezahlt werden und die Ressourcen auch irgendwie fair verbraucht werden.“
- „Niemand wird ausgenutzt oder benachteiligt.“
- „Transparente Fertigung, umweltfreundliche Herstellungsprozesse, gerechte Entlohnung“
- „Niemand soll unter meinem Konsum leiden“
- „Bessere Bezahlung, als üblich, hohe Arbeitsstandards und Gesundheitsschutz, keine Kinderarbeit.“
FAIR als Begriff hat also – sehr offensichtlich – einen hohen Stellenwert und steht auch für Erwartungen, die erfüllt werden sollen.
Warum wir uns auf „fair“ nicht unbedingt verlassen können.
Es wäre ja so schön einfach – was drauf steht, ist drin. Doch ihr kennt das Spiel, so einfach ist es leider nicht und auf keiner Umverpackung wird stehen, wie viel Leid, Armut und Ausbeutung hinter einem Produkt stehen.
Auch im fairen Handel passieren Ungerechtigkeiten. Nicht mal aus böser Absicht, doch der Standard im fairen Handel besagt lediglich, dass die Bauern eine feste Prämie (die nicht immer gleichbedeutend mit hoch oder wirklich fair daher kommt) pro Kilogramm Rohware erhalten. Danach übernimmt der Handel und das System. Und dort wird aufgeschlagen, was völlig normal ist – das nur als Anmerkung. Denn Gewinn will und muss gemacht werden. Davon kommt bei den Bauern jedoch oftmals nichts mehr an.
Ist das fair? Ist dies das Bild, welches wir vom fairen Handel haben?
Und ist uns eigentlich bewusst, dass sich auch die großen Konzerne und Unternehmen ein „faires“ Label sichern können, dabei gerade mal die Mindeststandards- und Zahlungen einhalten und das Ganze als willkommene Marketingmasche nutzen? Und wir als Verbraucher immer noch denken, dass wir mit dem Kauf dieser Produkte etwas Gutes tun, obwohl die Standards so gering und das Leid hinter all dem so groß ist?
Nicht nur, dass die Bauern im Hintergrund von dieser konventionellen Herangehensweise nichts haben, es ist auch schlichtweg eine Täuschung der Verbraucher, ein Spiel mit Emotionen und Erwartungen.
Ist das fair?
Es ist nicht fair! Und doch ist es die Realität unserer Welt. Man findet mittlerweile in jedem Discounter „faire Produkte“ mit firmeneigenen Labels. Nicht jedes dieser Labels ist dabei wirklich „schlecht“ oder so unfair, dass man es nicht kaufen sollte. Ihr solltet euch jedoch über die jeweiligen Siegel gut informieren und auch selbstständig recherchieren, um euch eine eigene Meinung zu bilden.
Die Verbraucherzentrale schreibt dazu: „Unternehmen kennzeichnen faire Produktelinien mit firmeneigenen Fairhandels-Labeln, um auf diese Produkte aufmerksam zu machen und um auf ihr Engagement für Nachhaltigkeit hinzuweisen. Nicht immer ist erkennbar, welche Standards des Fairen Handels erfüllt werden. Firmeneigene Label werden auch parallel mit Labeln gleicher Bedeutung verwendet. Hier handelt es sich um ein Co-Labelling. Firmeneigene Label sind etwa FAIRGLOBE, ONE WORLD oder Hand in Hand.„
Geht es denn wirklich fair?
Ja, es ist möglich. Aber die Regeln müssen neu und strenger geschrieben werden und gebana ist das Unternehmen, welches auf dem beständigen Weg ist, diese Regeln neu und nachhaltig zu schreiben.
„Mehr Nachhaltigkeit, mehr Gerechtigkeit und mehr Qualität zu bezahlbaren Preisen: Wir handeln anders, Sie kaufen anderes ein.“ lautet der Leitspruch des Unternehmens.
Es darf keinen eindimensionalen Blick mehr auf Renditen und Investitionen geben, wir müssen lernen, dass unser Tun im Kleinen wie im Großen Konsequenzen mit sich bringt und – so oder so – die Umwelt und die Gesellschaft dafür zahlt.
Am 22. November 2019 sprach Adrian Wiedmer im Volkshaus Zürich vor rund 200 Investor*innen und erläuterte, dass der Kunde König endlich vom Thron geschubst werden müsse, denn Mensch und Umwelt stehen im heutigen Handelssystem als Verlierer da. Ein System, das nur effizient ist bezüglich der Kosten. Die Schuld für die negativen Folgen dieses Systems schieben die verantwortungslosen Willensvollstrecker ihrem König, dem Kunden, in die Schuhe. Wie ein korrupter Hofstaat manipulieren sie ihn und können oft genug darauf zählen, dass ihr König gerne alles glaubt. Solange sein Leben im Luxus nicht gefährdet ist, schaut er weg. | Quelle: gebana – Wir stoßen den Kunden vom Thron
Wir müssen uns endlich darüber klar werden, dass die oftmals so laute Devise „höher, schneller, weiter, MEHR“ unsere Welt zerstört, die Gesellschaft und schlussendlich auch uns selbst.
Wir müssen hinsehen und handeln und lernen Menschen wirklich zu unterstützen und zu fördern und uns vor allem darüber klar werden, dass hinter jedem Marketingversprechen erstmal die Ankurblung der Wirtschaft steckt und das nicht immer im nachhaltigen und fairen Sinne.
Kreislauf, Kommunikation und Austausch
Beim Unternehmen gebana geht es vor allem um einen rundum fairen Kreislauf mit nachhaltigen Wachstum, Kommunikation auf Augenhöhe, Austausch, einem offenen Ohr für die Anliegen der Produzent*innen, langfristige Zusammenarbeit, Investitionen auch dort, wo es risikobehaftet sein kann und der beständigen Arbeit daran, das feste Prämienzahlungen an die Bauern (zusätzlich zum festen Abnahmepreise) umzusetzen.
Vielleicht fragt ihr euch jetzt, was es mit den Investitionen in risikobehaftete Länder auf sich hat. Im Prinzip ist es einfach erklärt. Die Länder, die lediglich Rohstoffe exportieren, bleiben arm. gebana investiert deshalb auch in risikoreiche und finanzschwache Regionen, vor allem in die Verarbeitung der Rohstoffe vor Ort. Das Unternehmen baut Firmen auf, die zwar auch an gebana liefern, grundsätzlich aber ohne das Unternehmen überleben können und auch lokal verkaufen. (Quelle: www.gebana.de)
Ihr seht, das ganze System gebana geht weiter über das übliche „fair“ hinaus, die Regeln werden neu geschrieben, wir als Verbraucher mit einbezogen – denn wir können und müssen (!) uns aktiv einbringen und uns nicht nur im Shop an der Vielfalt der Produkte erfreuen, sondern auch auf dem Marktplatz des Unternehmens aktiv, in Form von Crowd Funding, Bauernfamilien und ihre Unternehmen, Ideen und Produkte unterstützen und vor allem müssen wir uns beim Einkaufen auch mal zusammentun.
Die großen Gebinde, die angeboten werden, sind ggf. für uns allein nicht alltagstauglich, aber warum nicht einfach mit den Nachbarn oder den Freunden, der Familie bestellen? (Mit dem Code „AK_franzischaedel20“ erhaltet ihr 10 % Rabatt auf eure Bestellung im Shop)
Die Geschichte von gebana
Das Unternehmen stammt ursprünglich von einer aktivistischen Frauenbewegung rund um die Ur-gebanita Ursula Brunner. Sie führte in den 70er Jahren die „Bananenfrauen“ an und machte
– als Erste – in Europa darauf aufmerksam, dass der globale Handel nicht fair ist und auf der Ausbeutung von Mensch und Natur in weit entfernten Ländern beruht. In den 80er Jahren mischten die Bananenfrauen aktiv im Bananenhandel mit und gründeten die „Arbeitsgemeinschaft GErechter BANAnenhandel“ – kurz gebana.
In den 90er Jahren, nachdem die Gründerin ihre Arbeit nieder legte, ging aus dem Verein das Unternehmen gebana hervor, welches sich bis heute mit dem wirklich fairen Handel, dem Ändern der Regeln dessen und einer konsequent nachhaltigen Zusammenarbeit zwischen Bauernfamilien und Verbrauchern beschäftigt.
Mehr zur Geschichte des Unternehmens könnt ihr *hier* nachlesen.
changing the rules
Changing the rules? Wie funktioniert das eigentlich?
In diesem kurzen Video hat es gebana ganz einfach erklärt. Viel Freude beim Schauen! :-)
Ist das fair?
It is!
Habt ihr Fragen an gebana, zum Konzept, den Regeln oder dem fairen Handel? Schreibt sie mir gern in die Kommentare. Hat euch der Beitrag gefallen, teilt ihn gern mit euren Freunden oder eurer Community. Gemeinsam können wir viel erreichen! www.franzischaedel.de
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Danke für den Denkanstoß bzw die Untermauerung meines „Gefühls“.
Ich stehe auch oft vor Regalen und „wundere“ mich wo auch gerade bei Discounter bei 1-2€ Produkten fair drauf steht bzw Produkten wo nur ein minimaler Preisunterschied zum „Original-Produkt“ zu erkennen ist. Wie bei vielen anderen Themen wünsche ich mir ja bessere Vorgaben für den Handel bzw mehr transparenz. Diese Infos auf den Produkten wo steht „Sie können auf unserer Unternehmenswebsite weitere Details finden“ nerven mich. Ehe man sich durchgeklickt hat bzw was brauchbares gefunden hat vergeht echt viel Zeit. Und im Endeffekt steht da auch nur die geschönte Wahrheit.