Zero Waste für Anfänger

Zero Waste für Anfänger: Aus und vorbei, es reicht!

26. Juni 2016

Hallo ihr Lieben,

keine Sorge, „Aus und vorbei, es reicht“ bezieht sich nicht auf das Ende dieser Kolumne. Im Gegenteil, irgendwie fängt es jetzt erst richtig an und ich möchte derzeit ganz laut rufen:

„Aus und vorbei, es reicht!“ 

Denn diese Kolumne löst bei mir sehr, sehr, sehr viel aus. Ich gehe anders durch unseren Haushalt und möchte derzeit ca. 60 % davon nehmen und einfach vernichten. Peng und weg.

Kosmetika, Verpackungen, Tuben, Putzmittel etc. pp. All diese bräuchte ich überhaupt nicht mehr in meinem Leben. Und trotzdem, diese Sachen sind halt doch noch da und gehen auch nicht von allein.

Vielleicht packe ich nächste Woche einfach alles in einen Karton, stell es in eine örtliche Facebook Gruppe und verschenke es. Mir wäre sehr danach. Ich kann es nicht mehr sehen und ertragen und vor allem, ich brauche es nicht mehr. 

Im Haushalt nutze ich, zum putzen, seit Wochen zu ca. 90 % einen einfachen Essigreiniger. Mehr nicht und mehr braucht es auch gar nicht. 

Aufgabe an mich selbst:  Altes Zeug verschenken.

Dazu bekam ich in dieser Woche zwei Pakete, die an Wahnsinn nicht zu übertreffen waren. Ein Shirt (ich bekam so etwas in der Art hier in Mölln leider nicht), einpackt in Plastik, verpackt in einem Karton mit den Maßen 70 x 40 cm. Dazu ein Akku Ladegerät, winziges Teil. Es kam in einem Karton, der ca. 6 x so groß war wie dieses Gerät.

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BITTE? Was geht denn da schief? Es ist ja nicht  das erste Mal, dass ich solchen Verpackungsirrsinn bekomme, aber in der letzten Zeit stößt es mir richtig an den Kragen. 

Nicht nur, dass sich all das Zeug erst einmal in den eigenen vier Wänden befindet, nein es muss auch entsorgt werden (wenn man es nicht selbst noch einmal verwenden kann) und ist eine Verschwendung von Ressourcen, wie sie eigentlich nicht sein dürfte.

Wer denkt sich denn so etwas aus und warum denkt da niemand mal weiter? 

Aufgabe an mich selbst: Wieder versuchen weniger zu bestellen, so generell. 

Ein kleiner Lichtblick in dieser Woche waren zwei Bücher, die mich erreichten. 

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Zero Waste – Weniger Müll ist das neue Grün von Shia Su*  und 
Besser leben ohne Plastik von Anneliese Bunk & Nadine Schubert*

In beiden Büchern findet ihr, neben wichtigen Hintergrundinfos, auch viele Tipps & Rezepte um Müll & Plastik zu vermeiden. Wer sich für das Thema interessiert, der sollte sich diese Bücher unbedingt zulegen. 

Dank dieser Bücher werde ich demnächst u.a. unser Waschmittel & Geschirrspülmittel selbst herstellen, ohne viel Aufwand und mit einem guten Gefühl. 

Ich bin wirklich dankbar, dass es diese Bücher nun auf dem Markt gibt, denn sie machen es für JEDEN einfach. Mit ihrer Klarheit und Übersichtlichkeit, ihren undogmatischen Ansätzen schaffen sie es einfach, dass man sie in die Hand nimmt, darin stöbert und die Dinge umsetzen möchte.  

Aufgabe an euch: Schaut euch die Bücher unbedingt einmal an! :-) 

Wie sieht es denn bei euch und eurer persönlichen „Zero Waste für Anfänger“ Challenge aus? Kommt ihr zurecht? Stößt euch auch so viel auf? Habt ihr schon etwas verändert? Berichtet mir doch gern in den Kommentaren, ich würde mich sehr freuen an euren Erlebnissen teilhaben zu können! :-) 

Ich grüß euch alle lieb & wünsche euch einen schönen Sonntag,

Franzi 

*Affiliate Links – Kauft die Bücher bitte trotzdem in eurem regionalen Buchhandel. Die Bücher wurden mir von den jeweiligen Verlagen kosten- und bedingungslos zur Verfügung gestellt. 

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0 Comments

  1. Reply Melanie 26. Juni 2016 at 10:43

    Ja, es ist oft zum Haareraufen!
    Wo es bei uns schon gut klappt: auf Plastiktüten verzichten, deutlich weniger shoppen (fast gegen Null und wenn, dann Second Hand), viel mehr vor Ort in Hofläden und Geschäften einkaufen (was sie nicht da haben, können Sie bestellen.) und da Sommer ist: viel eigenes angebautes essen…
    Aber es gäbe noch so vieles, das deutlich verbesserungsfähig ist. :(

    • Reply Franzi 26. Juni 2016 at 10:50

      Das ist ja irgendwie immer so, aber trotzdem ist man doch schon sehr viele tolle Schritte gegangen! <3 :-)

  2. Reply Remstalkind 26. Juni 2016 at 10:59

    Hallo Franzi,
    bei mir dauert die Umstellung jetzt bald drei Jahre und so langsam sehe ich Land. Gerade kümmere ich mich um Kassenzettel und Thermopapier. Hat ein wenig von Don Quijote ^^
    Ich wünsche dir viel Erfolg, Durchhaltevermögen und Humor für dein Projekt :)
    Viele Grüße
    Remstalkind

    • Reply Franzi 26. Juni 2016 at 11:11

      Danke du Liebe! Und das mit den Kassenzetteln muss ich bei dir mal nachlesen :D

  3. Reply Aska 26. Juni 2016 at 13:25

    What the hell? Oder so ähnlich. Wozu ein T-Shirt mit Luftpolster verpacken? Da geht auch Papier! Ich bin froh über jeden Anbieter, der mit Papier verpackt! Das wird aufgehoben, genauso wie die Kartons. Denn ich versuche ja immer noch was auf meinem Flohmarkt zu verkaufen – und dafür brauche ich die Kartons und das Verpackungsmaterial halt. Wenn ich dann Luftpolster oder Styroporchips habe, dann verwende ich sie für eher zerbrechliches im Verkauf auch weiter.

    Getränkeflaschen aus Glas werden für Schütt-Vorräte weiterverwendet. Für Löffel-Vorräte spare ich grad auf ner „Spiele-Seite“.

    Ansonsten bin ich grad dabei alles soweit aufzubrauchen was geht, um dann mal über die Putzmittel nachzudenken. Nur Essig-Reiniger geht nicht, ich kann den Geruch nicht gut ab. Mir reichts schon, dass ich das Klo von Zwergis damit saubermachen muss. Mein Asthma spielt da nicht wirklich mit :( .

    Auch aufm Markt sind die Blicke immer gut, wenn ich meinen Leinenbüddel rüberreiche (da muss ich aber mal Nachschub besorgen, die gehen langsam kaputt). Weil Kartoffeln sind ja dreckig und Salat nass. Ähm es gibt Waschmaschinen? Leinen um einen sauberen, nassen Beutel trocknen zu lassen?

    In Eygelshoven kapieren sie es überhaupt nicht, dass man kein Plastik möchte. Da scheixx ich mittlerweile drauf und benutze die Tüten dann als Hygienebeutel im Klo. Ohne Tüte dürfen wir keinen Müll wegwerfen, Verbot der Hausverwaltung…….

    In vielen Geschäften (z.B. Rewe und Edeka) wird vor Druck gefragt, ob man den Kassenbon braucht oder nicht, das finde ich super.
    In anderen wird er gedruckt und dann dort in Müll geschmissen, mir wäre es lieber, wenn alle erst fragen und dann drucken (oko bei EC müssen sie drucken, das ist gesetzlich vorgeschrieben, sie dürfen den auch net wegwerfen, aber wenn ein Kunde sich partout weigert, dann weiß ich nicht, was sie machen).

    • Reply Franzi 26. Juni 2016 at 21:22

      Du liebste Aska, du bist eigentlich mein größtes Zero-Waste Wunder! *lach* :-) Ich mag es so gern wenn du darüber berichtest!

      • Reply Aska 27. Juni 2016 at 14:00

        Wunder? Ich? Och nöö.
        Ich versuch nur offener durch die Welt zu gehen wie früher – und weiter zu verwenden, was nur geht.

  4. Reply Sabine Zaiß 26. Juni 2016 at 15:48

    Hallo Franzi,
    weißt du was ich für mich entdeckt habe. Mikrofasertücher für die Gesichtsreinigung. So sauber ohne irgendein Reinigungsprodukt wurde mein Gesicht noch nie, Make Up wird restlos entfernt. Ich habs anfangs immer noch mit einem alkoholhaltigem Gesichtswasser nachgewischt, weil ich es nicht glauben konnte, aber alles weg. Das Wattepad blieb weiß. Keine Reinigungsflüssigkeit mehr, keine Watte mehr, kein Gesichtswasser mehr, mehr Geld in der Geldbörse. Der Verpackungsmüll ist schon echt der Wahnsinn.
    Ganz liebe Grüße aus Düsseldorf
    Sabine

    • Reply Franzi 26. Juni 2016 at 21:21

      Liebste Sabine, und sogar die Mascara ist weg? Also wenn dem so ist, dann muss ich das mal ausprobieren :-D

      • Reply Sabine 27. Juni 2016 at 09:43

        Ja, wenn sie wasserlöslich ist.
        Liebe Grüße

  5. Reply Tanja 26. Juni 2016 at 16:20

    Liebe Franzi,

    so nach und nach versuche ich alles umzustellen was mir zuviel Verpackung hat.
    Ich mache mir da jetzt keinen Stress oder verfalle in Panik (was ich gerne mal mache wenn ich etwas verändern möchte) sondern nehme mir Stück für Stück einen anderen Bereich aus meinem Leben vor. Zurzeit ist es der Haushalt. Zum Putzen verwende ich nur noch Orangenölreiniger, Zitronensäure und Essig. Keine Schwämme mehr, Geschirrspülreiniger will ich als nächstes auch selbst machen, keine Plastiktüten, keine Gefriertüten, keine Küchentücher, kein Wasser in Plastikflaschen, Deo mache ich schon lange selbst und nicht vermeidbare Verpackungen lasse ich im Laden und nehme immer eine Einkaufstasche mit. Waschmittel mache ich jetzt nicht selbst aber ich kaufe ökologisches und benutze nur einen Bruchteil der empfohlenen Menge.
    Ich bin, denke ich, schon ganz gut dabei, aber Verbessern geht immer noch ?
    Das Buch werde ich mir mal anschauen, bin gespannt.
    Eine gute Woche für Dichtung alles Liebe,

    Tanja ?

    • Reply Franzi 26. Juni 2016 at 21:20

      Liebste Tanja, ich finde deinen Ansatz sehr toll. Stressfrei an die Sache heran gehen ist eh immer am Besten! :-) Und nachhaltiger!

  6. Reply Lissi 26. Juni 2016 at 19:50

    Liebe Franzi,

    seit geraumer Zeit beschäftige ich mich mit dem Thema Zero Waste. Ich sehe mittlerweile an allen Ecken und Enden wo es besser gemacht werden sollte.

    Die Veränderung in meinem Leben ist mittlerweile schon spürbar da es für mich gleichzeitig auch mit einem minimalisischeren Lebensstil zu tun hat. Weniger Müll wird eben auch nur dann produziert, wenn die bestehenden Dinge wie Elektronik und Kleidung benutzt werden bis es eben nicht mehr reparierbar ist. Das hat ganz eindeutig einen großen Einfluss auf mein derzeitiges Konsumverhalten: Kleidung wird derzeit kaum noch gekauft, im Freundeskreis hat es sich sogar etabliert die Kleidung untereinander weiter zu geben. Elektronik wurde auch keine mehr gekauft seit dem.

    Ein anderer Punkt ist auch das wegwerfen von Lebensmitteln.
    Ein kleines Beispiel möchte ich anhand der roten Beete näher erleutern. Diese wird im Supermarkt oft vorgekocht und eingeschweißt in Plastik verkauft. Der natürlichste Schutz ist allerdings die robuste Schale außen rum. Also warum diesen Schutz wegmachen und durch Plastik ersetzen? Rote Beete zu kochen dauert zwar etwas, lohnt aber sehr es frisch zuzubereiten.
    Selbst wenn man die Knolle ungekocht kauft fehlt aus meiner Sicht fast der beste Teil dieser Pflanze, nämlich die Blätter. Diese schmecken einfach vorzüglich im Salat und werden normalerweise einfach weggeschmissen.
    Aufgrund dieser Erfahrung recherchiere ich mittlerweile was man von dem Obst und Gemüse noch alles verwerten kann, bevor es einfach in den Müll wandert.

    Um zu den profaneren Dingen des Lebens zu sprechen zu kommen: Zwei Stoffbeutel sind immer in meiner Handtasche um Plastiktüten zu vermeiden, Shampoo, Duschgel und Rasierschaum werden jetzt Schritt für Schritt durch Seifen ersetzt. Zie, ist es sogar nur noch eine Seife für alle drei Belange zu besitzen. Rasierer wurde durch einen klassischen Sicherheitsrasierer ersetzt womit nur noch die reinen Klingen benötigt werden, Gemüse wird so viel angebaut wie möglich , eine Menstruationstasse wird während der Periode benutzt, Stofftaschentücher,…

    • Reply Franzi 26. Juni 2016 at 21:19

      Liebe Lissi, hast du schon mal die Aleppo Seife probiert? Ich finde das ist so eine absolute „eine für alles Seife“ :-)

      • Reply Lissi 27. Juni 2016 at 19:28

        Leider noch nicht. Ich habe mich letztes Jahr in Griechenland aber mit Olivenseife eingedeckt. Um diese aber tatsächlich am kompletten Körper testen zu können muss erst mal der andere Kram aufgebraucht werden, der sich über die Jahre angesammelt hat.
        Als Handwaschseife ist sie aber schonmal super.

  7. Reply Jenni 28. Juni 2016 at 19:01

    Liebe Franzi!

    Dieser Artikel trifft genau ins Schwarze bei mir.
    Ich stelle aktuell auch auf Zero Waste um – das Buch von Shia ist eine wahre Offenbarung, über das ich noch eine ausführliche Rezension veröffentlichen werde. Für mich ist es gewissermaßen eine Anleitung, mit deren Hilfe ich mich durch den Dschungel des Verpackungs- und Konsumwahnsinns hangele.
    Nachdem ich den bereits schon zitierten Vortrag von Bea gehört habe und dann das Buch las, bin ich wie eine Furie durch die Wohnung gejagt und habe alles, was ich und meine bessere Hälfte nicht mehr brauchen könnten, aussortiert, verschenkt oder verkauft. (Okay, ein paar Sachen sind auch in den Müll gewandert.) Und ich kaufe seitdem konsequent verpackungsfrei ein (unverpackt-Laden und Gemüsehändler). Leider will ich immer alles auf einmal und das lässt sich natürlich gerade in diesem Bereich schwer umsetzen und ich muss mir eingestehen, dass alles Schritt für Schritt vorangeht. Aber es geht voran und ich habe das Gefühl, als wären mir wieder ein Stückchen die Augen geöffnet worden. :)

    Ich wünsche dir viel Kraft, aber auch Freude bei deiner Reise!

    Liebe Grüße
    Jenni

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  1. Reply Gesund und günstig duch die Woche: Tipps & Tricks 21. Januar 2017 at 17:09

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