Nachhaltigkeit

Vier Freude und eine wichtige Idee: Locago

7. Dezember 2016

* Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit Locago und fand hier einen Platz, weil ich das Konzept
und die Idee, hinter Locago, unglaublich großartig finde! 

Als ich damals, aus Kassel, in den Norden kam, da waren nicht nur die Menschen auf einmal komisch. Besonders komisch war, dass meine gewohnte Einkaufsumgebung plötzlich nicht mehr da war.

Tegut…, der kleine Bioladen in der Wilhelmshöher Allee oder auch der Alnatura Supermarkt um die Ecke. Nichts war mehr vor Ort. Für viele mag es lustig klingen, aber ich fühlte mich damals etwas verloren und brauchte wirklich eine Weile um herauszufinden, wo man hier in der Gegend nachhaltig und regional einkaufen konnte.

In meiner direkten Umgebung war nur Penny, Famila, Aldi etc. Die ganz typischen Märkte eben. 

Der nächste Alnatura Markt war – zu diesem Zeitpunkt – knapp 60 km entfernt, meine (heute heiß und innig) geliebte Domäne Fredeburg kannte ich noch nicht. Der Wochenmarkt fand für mich ungünstig statt und irgendwie war ich als kleine Hessin noch ziemlich fremd zwischen all den kühlen Norddeutschen. 

Wo finden sich denn nun die regionalen Händler? 

Erst nach und nach entdeckte ich die regionalen Anbieter, in der direkten Umgebung und fand Läden, in denen ich das bekam, was ich gern kaufen wollte. Und bekam vor allem auch einen Draht zu den Norddeutschen, die dann doch gar nicht so grantig waren, wie sie oft schienen. ;-) 

Auch wenn ich heute sehr viele Anlaufstellen für regionales Obst- und Gemüse nennen kann, ich kenne sie (leider) nicht alle und ich habe mich schon oft gefragt, warum es eigentlich keine Übersicht über nachhaltige und regionale Produzenten, Läden etc. gibt. Eine Karte, auf der sie alle verzeichnet sind, auf der man nachlesen kann was man dort überhaupt bekommt, wer dahinter steht und was genau mich dort als Konsument erwartet.

Eine wahnsinnige Hilfe, wenn man Wert auf nachhaltige und regionale Produkte legt und irgendwie auch ein Türöffner für wertvolle Begegnungen. Denn mit dem Satz „Ich habe euch auf dieser schönen Liste im Internet entdeckt und wollte einfach mal vorbei schauen“, kann man den ersten Impuls für schöne Gespräche setzen, da bin ich enorm sicher. 

Welch Freude es ist, dass sich vier Freunde (Benedikt, Johannes, Eva und Insa) hingesetzt haben und diese wunderbare Idee ins Leben riefen, mit dem Ziel: Einen digitalen Platz zu schaffen um den Zugang zu regionalen Produkten enorm zu vereinfachen. 

Locago* war geboren! 

Und dieses wunderbare Projekt, das benötigt Unterstützung. In Form von Geldspenden über Startnext*, aber auch – und vor allem – Hilfe dabei diese wunderbare Idee zu teilen. 

Nehmt diese Idee doch mal mit zu euren regionalen Händlern, erzählt ihnen von Locago und der Idee dahinter. Als Händler kann man diese wunderbare Plattform 100 Tage kostenlos testen, danach wird ein geringer jährlicher Betrag von 50 Euro fällig. Nichts, was ein Loch in die Kasse reißt, aber definitiv neue Kunden, Impulse und Erlebnisse mit sich bringen wird. 

Um euch Locago, und die Idee dahinter, noch ein wenig näher zu bringen, habe ich einem der Gründer – Benedikt – ein paar Fragen gestellt.  

Wer oder was hat dich für die wunderbare Idee hinter Locago inspiriert?

Konkret inspiriert hat mich meine Studienzeit in Innsbruck: Ich hatte ihr anfangs am Rande der Stadt gewohnt und es gab einen naheliegenden Hof mit 24 Stunden Automat für Eier und Milch. Nachdem ich dann in die Stadtmitte umgezogen war, hatte ich mich gefragt: „Wo finde ich jetzt wieder einen Automaten?“. Dann habe ich das gegoogelt und nichts gefunden. In Rücksprache mit Freunden und Eva kam uns dann die Idee: Warum schaffen wir mit unseren Möglichkeiten nicht einen einfacheren Zugang zu regionalen Produkten? Jetzt kann man ihn finden unter: https://locago.net/find/pos-hnDEWP

Was würdest du dir für die Zukunft – in Bezug auf das Konsumverhalten der Menschen – wünschen?

Grundlegend würde ich mir wünschen, dass es mehr Transparenz gibt für VerbraucherInnen. Es ist einfach sehr fragwürdig, ob uns Siegel, Ampeln oder sonstige „Wegweiser“ helfen, wenn diese immer wieder ausgenutzt und in Skandale verwickelt sind. Ich bin davon überzeugt, dass regionaler Konsum ein guter Schritt sein kann. Vor allem aber die Auseinandersetzung mit den Produkten, den Herstellungsverfahren und den Ideen dahinter wichtig ist. Deshalb würde ich mir wünschen, dass die Menschen mehr Verantwortung übernehmen für sich und andere, jedoch nicht dazu gezwungen werden oder in eine vermeintlich „richtige“ Richtung gedrängt werden. Wer sich mit seinem Essen beschäftigt, entdeckt schnell, was sich richtig anfühlt und kann dann auf eigener Erfahrung selbst entscheiden.

Was wünscht du dir für die Zukunft von Locago?

Für Locago wünsche ich mir, dass wir einen (digitalen) Raum schaffen können, der Menschen verbindet, informiert und ihren Austausch fördert. Ich wünsche mir dabei sehr, dass wir möglichst viele Ideen und Ansätze miteinbeziehen können und in Bewegung bleiben. Damit meine ich, dass unser jetziger Ansatz keineswegs der finale sein muss oder sollte, sondern im Gegenteil wir uns weiterentwickeln wollen. Wir möchten versuchen mit der Plattform wirklich einen positiven Mehrwert für alle Beteiligten schaffen können. Dazu kommt natürlich, dass wir sehr darauf angewiesen sind, dass sich das Projekt finanziell tragen wird. Wir sind kein klassisches Start-Up, das auf den großen Exit hinarbeitet und schnell wachsen möchte. Wir möchten im Dialog wachsen und setzen auf unsere Unabhängigkeit. Das ist keineswegs einfach und bedarf neben unserem Engagement freiwillige Unterstützung. Wir haben Locago nicht für uns, sondern für alle Menschen geschaffen und freuen uns über Unterstützung und Diskurs!

Ihr Lieben, ich hoffe sehr, dass ich euch für diese tolle Idee ebenso begeistern konnte und ihr sie mit in die Welt hinaus tragt. Jede Erwähnung zählt, jede noch so kleine Spende zählt!  

 

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0 Comments

  1. Reply Aska 7. Dezember 2016 at 12:34

    So eine Plattform/App finde ich eine geniale Idee.

    Mittlerweile bin ich schon 3x komplett bei Null angefangen, das 3. Mal soll auch das letzte Mal bleiben. Höchstens die Stadt ändern aber nicht wieder komplett die Region.

    Zwar hatte ich Glück und viele Tipps auf FB bekommen, wie ich ins Aachener Land gezogen bin. Aber dennoch hätte mir so eine Plattform sehr geholfen. Auch vorher. Man muss doch alles suchen, fragen – und Freunde, die anders einkaufen wie ich, wissen halt vieles auch nicht.

    • Reply Franzi 7. Dezember 2016 at 13:21

      Wer weiß, wenn du durch die Liste noch so entdecken wirst! :-)

    • Reply Eva 7. Dezember 2016 at 13:21

      Liebe Aska,

      genauso ging es uns auch schon so oft – vielleicht können wir mit Locago bald eine Plattform schaffen, die das Umziehen zumindest in diesem Bereich erleichtert ;)

      Wir freuen uns über jeglichen Support!

      Alles Liebe.

  2. Reply Eva 7. Dezember 2016 at 13:19

    Liebe Franzi, vielen vielen Dank für Deine Unterstützung. Wir freuen uns riesig! <3

    • Reply Franzi 7. Dezember 2016 at 13:20

      Ich freu mich riesig, dass es euch gibt!

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