Entschleunigung

Yoga Retreat mit Wein und Hippie im Herzen

2. Juni 2015

Ihr Lieben,

kennt ihr sogenannte Retreats? Auch in Verbindung mit Yoga? Ich muss gestehen, dass ich bis vor ca. vier Wochen zwar schon mal davon gehört hatte, mich aber damit kaum beschäftigte. Vor vier Wochen änderte sich das jedoch, denn bei einer lieben Freundin las ich, dass es noch Plätze für ein wunderbares „Yoga & Wein kann das sein?!“ Retreat gab. 

In dem Moment überkam es mich und ohne lange zu überlegen buchte ich einen dieser Plätze. Mir war mehr als bewusst, dass ich mich dringend einmal zurück ziehen musste. Die letzten Monate waren anstrengend, emotional wie körperlich und irgendwie bewegte ich mich langsam aber stetig auf das Ende meiner Kräfte hin. Ein sch*** Gefühl, wenn man wie ich so ein „Bääääääm POWER los ab das geht schon noch“ Mensch ist.  

Man rödelt und rödelt und kommt einfach nicht mehr vom Fleck. Wie auch, irgendwann ist jede Kraft aufgebraucht. 

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Und je mehr ich über das Yoga Retreat las, umso sichere war ich, dass ich genau DAS brauchte. Ein Wochenende auf dem Gutshof Stolzenhagen bei der wundervollen Tereza, organisiert von Zoë und Nadine, die vor ein paar Wochen „We-Treat“ gründeten, VIEL Natur, Yoga, Wein und Lagerfeuer. Und eben ein bisschen Hippie Gefühl. 

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Ich muss gestehen, dass ich das erste Mal seit langem wieder innerlich richtig Luft holen konnte und vom Moment der Buchung an so richtig, richtig glücklich war. Fast täglich schrieb ich Zoë wie sehr ich mich schon freute und wie glücklich ich wäre und ob es denn nicht bald los gehen würde. 

Und tatsächlich, schwupps war der Tag der Anreise da. Letzten Freitag machte ich mich auf ins tiefste Brandenburg, voller Vorfreude und schon als ich ankam und Zoë und Nadine auf mich zukamen war mir klar, dass das ein wunderbares Wochenende werden würde. Beide strahlten  mit ihren roten Lippen über beide Ohren und wir fielen uns erst einmal in die Arme. 

Nach und nach reisten die restlichen Teilnehmer an und schon am ersten Abend saßen wir bis spät in die Nacht mit Wein am Lagerfeuer und genossen einfach all das Schöne was uns umgab. 

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Samstag ging es gleich früh am Morgen zur ersten Yoga Session und Redschi, die fantastischste Yoga Lehrerin die mir je unter gekommen ist, brachte mir (neben der schönsten Yogastunde die ich je erleben durfte) vor allem zwei Dinge:

– einen (wundervoll) furchtbaren Muskelkater und einen emotionalen Ausbruch. 

Der Ausbruch kam erst am Nachmittag zur zweiten Session, aber der hatte es in sich. Ich lag auf der Matte und heulte einfach nur noch. In dem Moment war mir gar nicht klar, dass das genau richtig und vor allem nötig war. In dem Moment war ich erstmal nur wütend. Über mich selbst, dass ich an meine körperlichen Grenzen stieß und keine Postion mehr halten konnte und irgendwie darüber dass einfach nichts mehr klappte. Also lag ich da und konnte all diese Emotionen nicht mehr bei mir behalten. 

Nach der Stunde kam Theresa (eine der Teilnehmerinnen) von Lvstprinzip zu mir, nahm mich einfach in den Arm und rief laut „Wir müssen jetzt kuscheln“. Ihr könnt euch vorstellen wie gut das tat und dieser Moment verband mich so mit ihr. Und irgendwie wurde mir auch klar, dass dieser Ausbruch wohl einfach nötig gewesen ist und mir nahe brachte, dass man nur bedingt stark sein kann und man einige Dinge einfach mal zulassen muss.  

Am Abend war ich schon wieder voll da, war fröhlich und ließ auch den einen oder anderen Spruch los und Nadine rief laut aus „Hey, die Franzi ist endlich angekommen.“ Und Recht hatte sie. Nach dem Ausbruch war ich da, ich war wieder bei mir, war wieder ich selbst. :-) 

Zoë verwöhnte uns die ganze Zeit mit so unglaublich leckeren Köstlichkeiten, dass ich kurz überlegte, ob ich sie nicht klauen könnte…sie hätte es wirklich gut bei mir gehabt. ;-) 

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Nach diesem anstrengenden Tag fielen wir alle irgendwie sehr zeitig ins Bett und auch der Wein wurde eher verhalten getrunken, wir waren alle völlig k.o und vor allem  aber total ausgefüllt mit verschiedenen Gefühlen und Eindrücken, so dass wir alles andere gar nicht mehr brauchten. Dies war auch eine wichtige Erkenntnis, die wir alle an diesem Wochenende hatten. Wir mussten uns nicht mit Dingen wie Wein ablenken oder „füllen“ um glücklich zu sein. Wir waren es auch so. :-) 

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Den Sonntag ließen wir sehr entspannt mit einem langen und ausgiebigen Frühstück angehen und ich ließ, auch auf Grund von sehr derben Muskelkaters, die Yoga Stunde ausfallen und genoss einfach diesen schönen sonnigen Mittag im Garten. 

Und nach einem gemütlichen Kaffee und Kuchen Ausflug zum Schloss Neuenhagen in Bad Freienwalde machten sich auch alle langsam auf den Heimweg. 

Nur Theresa und ich konnte noch keinen Abschied nehmen und buchten spontan noch eine Nacht in unserem „Paradies“. Und das war auch die beste Entscheidung, irgendwie waren wir Beide noch nicht „fertig“ mit diesem Wochenende und mit uns selbst.

Unseren letzten Abend genossen wir also bei bestem Resteessen und vielen schönen Gesprächen. Es hätte nicht besser sein können. :-) 

Und wisst ihr was? Ich hab so unglaublich viel aus diesen drei Tagen mitgenommen. Viele neue Erkenntnisse über mich selbst, Einsichten und vor allem auch neue Freundschaften die mich sehr glücklich machen. 

So ein Retreat ist so viel mehr als eine kurze Auszeit aus dem Leben und von mir bekommt ihr die Aufgabe mindestens einmal in eurem Leben so ein Retreat zu machen und es an euch selbst zu spüren.  Es lohnt sich so. :-)

(Über We-Treat könnt ihr z.B. wirklich tolle Retreats buchen und ich habe auch schon durchgehört, dass es in Stolzenhagen auch mal wieder eines geben soll. Freu Freu Freu!) 

Meine liebe Zoë, meine liebe Nadine. Ich danke euch von Herzen dafür, dass ihr all dies geschaffen habt! Ich hoffe so sehr, dass euch bewusst ist WIE GUT ihr das gemacht habt und wie wertvoll dieses Wochenende für uns alle war. :-) 

Und wer sich jetzt fragt ob Yoga und Wein sein kann, dem kann ich nur sagen: JA! Genuss mit Genuss verbinden ist mehr als logisch und Wein ist eines der natürlichsten Getränke, die wir zu uns nehmen können. Natürlich nur in Maßen, das versteht sich ja von selbst. ;-) 

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0 Comments

  1. Reply Theresa 2. Juni 2015 at 23:51

    Wunderbarer Text, genau so wars! Und als ich diesen Impuls hatte, dich zu kuscheln, wusste ich noch gar nichts von deinem kleinen Zusammenbruch auf der Matte…war wohl Intuition. Hat so gut getan dieses Wochenende, und vor allem auch noch unsre spontane „weil-wir-es-können“-Verlängerung…bis zum nächsten gemeinsamen Time-Out, meine Liebe!

    • Reply Franzi 3. Juni 2015 at 07:38

      Ach du Hase, *schnief* Ich muss bei deinen Worten schon wieder fast heulen *g* Bald wieder, jaaa?

  2. Reply Carla 3. Juni 2015 at 08:31

    Das klingt toll :) So richtig, richtig toll. Ich brauch’s immer ein bisschen zum Entspannen „gezwungen“ zu werden – indem ich in Gesellschaft bin, oder irgendwo hingehe, wo man quasi faul sein „muss“. Da könnte so ein Wochenende richtig gut passen…
    Danke für den Bericht!
    Liebe Grüße,
    Carla

    • Reply Franzi 3. Juni 2015 at 08:33

      Liebe Carla, oh das kenn ich nur zu gut. Ich freu mich, dass dir der Bericht gefallen hat. Vielleicht machst du ja auch mal so ein Retreat, erzähl mir dann auf jeden Fall davon. <3 :-)

    • Reply Elena 3. Juni 2015 at 08:55

      Hier gibt es gleich die Möglichkeit dazu: http://www.auszweit.de/360-retreat

  3. Reply christina 3. Juni 2015 at 10:49

    Toll geschrieben Franzi!! Wie immer sehr ehrlich!! Hoffe, du kannst die Energie ganz lange bewahren! Freu mich schon auf mein nächstes Retreat Im Juli. Denn einmal im Jahr ist definitiv zu wenig!!

    • Reply Franzi 3. Juni 2015 at 12:26

      Danke meine Liebe! <3 :-)

  4. Reply Gesa 3. Juni 2015 at 11:33

    Klingt wirklich wundervoll! Freut mich sehr, dass du dort so eine schöne und heilsame Zeit hattest!
    Wenn ich mich einigermaßen gesammelt habe, überlege ich es mir auch mal.
    ❤❤❤

    • Reply Franzi 3. Juni 2015 at 12:26

      Mach das Liebes! :-*

  5. Reply Mareike 3. Juni 2015 at 13:01

    Hallo Franzi,
    was für ein wunderbarer Text. Da bekommt direkt Lust sofort auch ein Retreat zu besuchen. Etwas Entspannung und Erholung kann ich gut berauchen. Hoffentlich finde ich demnächst auch mal etwas Zeit für so eine kurze Auszeit.
    Viele Grüße
    Mareike

    • Reply Franzi 4. Juni 2015 at 07:56

      Liebe Mareike, diese Zeit wünsche ich dir von Herzen! :)

  6. Reply Zoe 3. Juni 2015 at 13:16

    Franzi! Weisst Du, was ich an Retreats am allertollsten finde?
    Dass man am Anfang ein bisschen aufgeregt ist, weil eine Gruppe Fremder aufeinandertreffen. Und nach ein paar Tagen werden aus den Fremden Freunde. Es war so schön, Dich dabeizuhaben. Ein Ausbruch kann ein Aufbruch sein. ich bin ja für rauslassen, einlassen. Danke für diesen schönen Text und bis ganz ganz bald! Zoë

    • Reply Franzi 3. Juni 2015 at 13:17

      Bis ganz bald du Goldstück! Und du hast absolut und völlig recht. <3 :-*

2 Trackbacks/Pingbacks

  1. Reply Sommerpasta mit veganem Parmesan 8. Juni 2015 at 15:42

    […] machen. Und dieser Abstand tat gut, denn nachdem ich am letzten Wochenende bei einem wundervollen Yoga Retreat war, kam sie wieder – die Lust zu kochen, die Lust zu bloggen, die Lust schöne Dinge zu […]

  2. Reply Vom Glück, dem Teilen und der inneren Mitte 7. Juli 2015 at 23:16

    […] Leben völlig beeinflusst und meine innere Mitte war weit von mir entfernt. Nach dem Wochenende in Stolzenhagen fand ich ein klein wenig zu ihr zurück und fing endlich mal wieder an mich mit mir selbst zu […]

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